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23. Oktober 2023 | Pressebeitrag

Brustkrebs zielgerichtet und schonend behandeln

Studentin Carolin Schwarz (23) profitiert von chemo-freier Therapieoption: „Ich hatte eigentlich gerade ganz andere Sorgen und habe das erstmal ‚wegignoriert‛“, erinnert sich Carolin Schwarz an ihre erste Reaktion auf die Diagnose Brustkrebs. Sie war 21 Jahre alt, studierte in Münster und wollte für ein Auslandssemester nach Südafrika, als ihr beim Duschen ein Knubbel an ihrer rechten Brust auffiel.

Die junge Frau erzählte ihrer Mutter davon, die sich eigentlich gerade gemeinsam mit der Familie auf das kurz bevorstehende Ende der eigenen Brustkrebstherapie freute. „Sie hat mich direkt zur Frauenärztin geschickt.“ Schon kurz darauf bestätigte sich der Verdacht. Auf der Suche nach einem spezialisierten Zentrum in ihrer Studienstadt stieß die heute 23-Jährige auf das zum WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster gehörende Brustzentrum am UKM (Universitätsklinikum Münster). Dort erhält sie im Rahmen einer Studie eine „endokrine Kombinationstherapie“ als Alternative zur Standardbehandlung mit einer Chemotherapie. „In den ersten vier Wochen direkt nach der Diagnose war ich erstmal ein kleines Häufchen Elend – danach konnte ich aber direkt weiterstudieren“, ist sie erleichtert, dass sie die Therapie so gut verträgt.

„Eine endokrine Therapie ist eine Antihormontherapie“, erklärt Dr. Marie-Kristin von Wahlde, Oberärztin im UKM-Brustzentrum. „Sie ist zielgerichtet und blockiert das hormonempfindliche Tumorwachstum der Zellen“, so die Medizinerin weiter. Wie eine Art Verstärker der endokrinen Therapie fungieren dabei die sogenannten CDK4/6-Inhibitoren – eine neuere Substanzgruppe, die bei fortgeschrittenem Brustkrebs seit einigen Jahren zugelassen ist.

„Bei einigen Patientinnen mit hormonempfindlichen Tumoren ist die endokrine Therapie besonders wirkungsvoll“, sagt von Wahldes Kollege Dr. Carl Opitz. Auch bei Carolin Schwarz zeigte eine zunächst kurzfristige Behandlung mit dem Medikament Tamoxifen, dass diese Therapieform gut bei ihr anschlug. Daher boten ihr die Brustkrebsexpertinnen und -experten am WTZ Münster die Teilnahme an einer Studie an, bei der sie statt der sonst üblichen Chemotherapie die kombinierte endokrine Therapie mit verschiedenen Wirkstoffen in Tablettenform und als Injektion erhält. „Das langfristige Ziel solch innovativer Studien ist, besser voraussagen zu können, für welche Patientinnen eine Chemotherapie inklusive der potentiellen, zum Teil schweren Nebenwirkungen wirklich erforderlich ist und für welche es ebenso wirkungsvolle, zielgerichtete und damit schonendere Behandlungsalternativen gibt“, so der Oberarzt. Die chirurgische Entfernung des Tumors bleibe aber – wie auch bei Carolin Schwarz – für fast alle Brustkrebspatientinnen ein wichtiger Bestandteil ihrer Behandlung.

„Dank der tollen Betreuung im Brustzentrum habe ich mich wieder gut erholt. Das war Teamarbeit! Meine Familie und ich sind heilfroh, dass das Thema durch ist“, blickt die junge Frau nun nach vorn. „Jetzt möchte ich erstmal fertig studieren und wenn alles klappt, geht’s danach hoffentlich für die Arbeit nach Berlin!“


Foto (UKM/Wibberg): Freuen sich über den Behandlungserfolg – ganz ohne Chemotherapie: Carolin Schwarz (r.) und Dr. Marie-Kristin von Wahlde.

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24.11.2023 | Pressebeitrag

Spitzenforschung für Kampf gegen Krebs: Nordrhein-Westfalen bekommt Nationales Centrum für Tumorerkrankungen

Diese Unterschrift ist eine gute Nachricht für Hunderttausende Krebspatientinnen und -patienten in Nordrhein-Westfalen! Am Freitag, 24. November 2023, besiegelten Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger in Heidelberg die Bund-Länder-Vereinbarung über die gemeinsame Förderung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Essen/Köln (NCT West). Ab dem 1. Januar 2024 wird das NCT West jährlich mit 13 Millionen Euro vom Bund und weiteren 1,…

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Auftaktveranstaltung des WTZ Münster für eine neue Benefiz-Veranstaltungsreihe zur Unterstützung der Begleitangebote für Menschen mit und nach Krebserkrankungen war ein voller Erfolg. Insgesamt kamen 3.900 Euro an Spendengeldern zusammen. |lie Für jede Menge Spaß und gute Laune haben am Donnerstagabend (26.) die „3 Nikoläuse“ beim Live-Konzert über den Dächern von Münster gesorgt. Die Münsteraner Combo, bestehend aus Frank Star, Ludger Kniesel und Thomas Kniesel, gab eigene Hits wie „Solaaris“ und „Promenad…

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Im Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) kooperieren die onkologischen Zentren der Universitätsmedizin Essen und des Universitätsklinikums Münster für die Weiterentwicklung der Krebsmedizin und eine optimale Patientenversorgung.

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